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Kennzahlen quantifizieren wirtschaftliche Zusammenhänge - so erklärt es Wikipedia.
Ein einfaches Beispiel: wenn Du weißt, wie viel Zeit Du effektiv in jeden Kundenauftrag im Durchschnitt steckst, kannst Du ausrechnen, wie viele Kundenaufträge Du im Monat erledigen kannst.
Mit einer Kundin, die ich bei ihrer Selbständigkeit als erfolgreiche Tier- und Menschenfotografin berate, sprach ich über Kennzahlen. Und sie fragte mich, wozu sie bestimmte Kennzahlen erfassen solle.
Meine Kundin, eine sehr emsige Fotografin für Tier und Mensch, hatte in Folge meiner Beratung zum Thema Angebot schärfen eine Idee für ein Alleinstellungsmerkmal. Sie wollte ein neues Angebot schaffen, das es so im Einzugsgebiet ihrer Tätigkeit bislang nicht gibt.
Dazu kalkulierten wir gemeinsam die Preise - siehe dazu meinen Blogbeitrag Weil Du wertvoll bist: realistische und wertschätzende Preise kalkulieren. Und schon waren wir im Thema Kennzahlen.
Im Schnitt, so wusste meine Kundin, schießt sie je Kundenauftrag ca. 2.000 bis 2.500 Fotos. In die Auswahlgalerie schaffen es davon in der Regel 100 bis 150 Fotos - also zwischen vier und knapp acht Prozent der geschossenen Fotos bietet sie ihren Kund:innen an.
Bei ihrem neuen Angebot geht sie mit ihren Kund:innen und deren Hunden wandern. Ziel ist es, möglichst authentische Fotos zu schießen. Durch die Strecke, die Bewegung, das Geländeprofil und weitere Aspekte, vermutete ich, dass sie deutlich weniger Fotos erstellen kann, als bei einem normalen Shooting. Demnach müsste vermutlich die Anzahl der Fotos für die Kundengalerie geringer werden - was die Anzahl der verkauften Fotos reduzieren dürfte. Dadurch schrumpft ihr Umsatz.
Um hier besser planen und realistische Preise kalkulieren zu können, bat ich sie darum, die entsprechenden Kennzahlen bei ihrer Probewanderung (siehe Blogbeitrag Was ist der Sinn und Zweck von TFP-Shootings?) zu ermitteln.
Statt 2.000 bis 2.500 Fotos in zwei Stunden, machte sie bei der Probewanderung nur ca. 1.000 Fotos in vier Stunden (also ein Viertel der Menge je Stunde). Trotzdem - und das war unerwartet - konnte sie 180 Fotos in die Auswahlgalerie einstellen - also 18% der vorhandenen Fotos. Und damit erreichte Sie die doppelte bis vierfache Nettomenge, als bei einem normalen Shooting!
Ursache sind die unheimlich vielen verschiedenen schönen Fleckchen im Wald, an denen sie mit ihren Kund:innen vorbei kommt und die als Motiv dienen.
Daraus ergab sich: trotz weniger Fotos "im Kasten", kann sie mehr Fotos zum Kauf anbieten - was den Umsatz erhöhen dürfte. Zumal der Kunde nun nicht viele Fotos von einem Motiv zur Auswahl hat, sondern jeweils wenige Fotos von vielen Motiven. Und das könnte den Kaufanreiz erhöhen.
Meine Kundin und ich haben hierbei gelernt: weniger kann durchaus mehr sein. Und um die verschiedenen Angebote besser miteinander vergleichen zu können, braucht es Kennzahlen. Jetzt weiß sie, welche Aufträge mehr Umsatz bringen und kann so ihre eigenen Schwerpunkte setzen. Und darum gehs bei Kennzahlen :)
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