Einführung in die Achtsamkeit

Achtsamkeit ist die absichtsvolle, unbewertende und sich auf den gegenwärtigen Moment beziehende Wahrnehmung von Sinneseindrücken in entweder fokussierter Aufmerksamkeit oder in grenzenloser Achtsamkeit.

Achtsamkeit kurz erklärt

Für mich bedeutet Achtsamkeit, sich absichtlich im gegenwärtigen Moment zu befinden, also im Hier und Jetzt, und alles, was im Außen und im Innen geschieht, unbewertet wahrzunehmen. Der Weg zur grenzenlosen Achtsamkeit liegt - meines Erachtens nach - darin, eine fokussierte / konzentrierte Achtsamkeit zu trainieren und gleichzeitig offen für andere und weitere Wahrnehmungen zu bleiben.

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Hier sieht man sechs Achtsamkeitsübungen. Zeichnung: Richard Mücke

Achtsamkeit bedeutet nicht, Dein Leben umzukrempeln. Sie macht Dich nicht automatisch glücklicher – aber sie hilft Dir, das Leben klarer und echter wahrzunehmen. Mit kurzen, regelmäßigen Übungen kannst Du im Hier und Jetzt ankommen – und das verändert viel, wenn Du dranbleibst. Welche Wirkung das haben kann, erfährst Du im nächsten Abschnitt…


Warum Achtsamkeit?

  • Glück & Freude
    Echte Freude entsteht nur im Moment. Achtsamkeit bringt Dich genau dorthin – ins Jetzt. Sie schafft Raum für Lachen, Leichtigkeit und strahlende Augenblicke.
  • Schönheit des Lebens
    Überall wartet Schönheit: die filigrane Blüte einer Blume, das Summen einer Biene, tanzende Wolken, ein schillernder Käfer. Achtsamkeit öffnet Dir die Augen für diese kleinen Wunder – jederzeit.
  • Selbst-Forschung
    Achtsamkeit ist der Blick nach innen. Wenn Du ohne Bewertung wahrnimmst, erkennst Du Deine Gedanken, Muster und Sichtweisen. Was bleibt, ist das, was wirklich ist – Du selbst, unverstellt.

Es gibt noch mehr gute und schöne Gründe, achtsam zu sein. Achtsamkeit ist auch ein gutes Hilfsmittel bei Depressionen und kann Dir helfen, wenn Du unter sich immer wiederholenden Gedankenkreisen leidest.


Achtsamkeit ausprobieren

Kurzanleitung

  1. Habe den Wunsch jetzt in diesem Moment achtsam zu sein (»absichtsvoll«).
  2. Entscheide Dich für einen Sinn und nutze diesen, um wahrzunehmen, was ist (»fokussierte Aufmerksamkeit«) oder nimm alles wahr, was ist (»grenzenlose Achtsamkeit«).
  3. Bewerte nicht, interpretiere möglichst nicht.
  4. Nimm Störungen wahr, registriere diese und kehre zu Deinem Fokus zurück.

Umgang mit Störungen

Achtsamkeitsübungen sind oftmals gar nicht so einfach durchzuführen. Zu groß scheinen Ablenkungen zu sein. Eben fokussiert man auf das leise Zwitschern eines Vogels, da donnert plötzlich ein lautes Auto vorbei.
Bei Ablenkungen kannst Du immer die folgende Methode verwenden, um Dich wieder fokussieren zu können:

  1. Annehmend wahrnehmen: Nimm die Ablenkung annehmend wahr, versuche also nicht, diese zu ignorieren oder zu verdrängen.
  2. Registrieren: Untersuche kurz, um was es sich dabei handelt. Es reicht, Dir selbst eine befriedigende Antwort zu geben, beispielsweise »Ein Auto« oder »Stimmen«.
  3. Kehre zum Gegenstand Deines ursprünglichen Fokus zurück.

Übungen zum Ausprobieren

Einige Übungen zum Ausprobieren findest Du hier.